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Umstrittene Ausstellung in Kirche schließt vorzeitig

Rom/Carpi (KNA) – Vorzeitiges Ende einer umstrittenen Kunst-Ausstellung: Nach Protesten und einem Übergriff haben Künstler und Bistum die Schau "Gratia plena" in der Kirche Sant'Ignazio in Carpi am Mittwoch geschlossen. Ursprünglich sollten die Gemälde von Andrea Saltini bis zum 2. Juni zu sehen sein, wie die Zeitung "Avvenire" berichtete. Doch das lasse weder der Gesundheitszustand des Künstlers noch die gestiegenen Kosten für Sicherheitsmaßnahmen zu, erklärte Saltini.

 

Seit Wochen sorgt eine mutmaßlich anzügliche Darstellung Jesu für Proteste in Italien, Künstler wie Diözese sahen sich dem Vorwurf der Gotteslästerung ausgesetzt. Ende März hatte ein Mann dann eines der ausgestellten Kunstwerke mit Farbspray und einem Messer beschädigt. Bei dem anschließenden Handgemenge mit dem anwesenden Künstler war dieser verletzt worden.

 

Stein des Anstoßes ist ein Gemälde Saltinis, das den nackten Körper Jesu nach der Kreuzigung zeigt. Sein Intimbereich wird vom Kopf eines anderen Mannes bedeckt, so dass die Szene einen Oralverkehr anzudeuten scheint. Laut den Ausstellungsmachern geht es jedoch nicht um den Kopf, sondern um die linke Hand des Mannes, die gegen den Rippenbogen Jesu drückt. Es handele sich um den römischen Hauptmann Longinus. Einer Legende nach soll er Jesus nach dessen Tod einen Speer in die Seite gestochen haben. Laut Kuratoren bricht Longinus auf besagtem Gemälde Jesus eine Rippe.