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Die Welt ein Stückchen besser machen

Beim Abschlussfest bedankte sich Erzbischof Herwig Gössl für das Engagement der Kinder und Jugendlichen in den vergangenen 72 Stunden. Foto: Benjamin Kemmer
Beim Abschlussfest bedankte sich Erzbischof Herwig Gössl für das Engagement der Kinder und Jugendlichen in den vergangenen 72 Stunden. Foto: Benjamin Kemmer

Bamberg (kem) – Das Wetter hätte sicherlich besser sein können. Zum Auftakt der 72-Stunden-Aktion des BDKJ im Erzbistum Bamberg regnet es in Strömen. Doch das tut dem sozialen und ehrenamtlichen Engagement der Kinder und Jugendlichen keinen Abbruch. „Ich finde es sogar noch ein stärkeres Zeichen, dass so viele Jugendliche und Kinder hier bei dieser Aktion mitmachen, obwohl es so regnet“,.sagt Diözesanjugendpfarrer Gerd-Richard Neumeier beim Startschuss in einer Jurte der Pfadfinderinnen der Mädchenbande Kuni.

 

Gemeinsam mit Vertreterinnen von Bundes-, Landes- und Diözesanebene war Neumeier auf den Gartenstädter Markt gekommen, wo die Pfadfinderinnen Zelte aufgebaut hatten. 54 Gruppen waren am Wochenende im ganzen Erzbistum unterwegs, um Gutes zu tun. Von sozialem oder ökologischem Engagement bis zu politischer Bildung – die Bandbreite der Aktionen, bei der über 1000 Kinder und Jugendliche mitmachten war riesengroß. „Es ist ein starkes Zeichen von den Jüngsten unserer Gesellschaft, sich so für andere einzusetzen und freiwillig Zeit zu investieren. Das sollte auch ein Ansporn für andere Altersgruppen sein“, so der Diözesanjugendpfarrer. 

 

100.000 Teilnehmende

 

Deutschlandweit waren es über 100.000 Kinder und Jugendliche, die sich 72 Stunden lang für andere aufopferten und die Welt ein kleines Stückchen besser machten. „Daniela Hottenbacher, die von Bundesvorstand aus Berlin ins Erzbistum gekommen war und an den drei Tagen viele Projekte besuchte, zeigte sich ebenfalls begeistert. „Wir haben viele Leute vor Ort kennengelernt und ich finde es toll wie sie gemeinsam anpacken. Diese Aktion zeigt einmal mehr, dass katholische Jugendarbeit mehr ist, als nur Zeltlager.“

 

Auch Florian Hörlein vom Landesvorstand des BDKJ schlug in die gleiche Kerbe. Er war mit seinen Kolleginnen und Kollegen bei einigen der 650 Projekte zwischen Aschaffenburg und Passau. Für ihn zeigte die 72-Stunden-Aktion, dass die heutige Jugend eben nicht nur „ich-bezogen“ ist. Diese Projekte sind für mich ein Hoffnungsschimmer. In einer Zeit, in der man erdrückt wird von schlechten Nachrichten, ist das hier ein Zeichen des Miteinanders. Es zeigt, wir tun etwas für die Gesellschaft.“

 

Die Schirmpatenschaft für die 72-Stunden-Aktion im Erzbistum Bamberg übernahmen Erzbischof Herwig Gössl und Staatsministerin a.D. Melanie Huml. Letztere erklärte: „Ich finde die 72-Stunden-Aktion großartig, um zu zeigen, wie vielfältig Jugendarbeit im katholischen Bereich ist – von Pfadfindern bis zu Ministranten. Das unterstütze ich gerne.“ Und Herwig Gössl betonte: „Wenn Menschen sich schon so früh ehrenamtlich engagieren, ist das hervorragend. Ich freue mich, dass es den Kindern und Jugendlichen Spaß macht.“ Sowohl der Erzbischof als auch die Politikerin besuchten Jugendgruppen bei der 72-Stunden-Aktion. 

 

Auch waren beide bei der Abschlussveranstaltung in Bamberg dabei, bei der den anwesenden Jugendlichen noch einmal für ihren Einsatz gedankt wurde.  Der BDKJ-Diözesanvorstand hatte für Essen, Trinken und Musik von der Band „Sleeping Ann“, der Rock & Pop Band der KUFA, gesorgt und zeigte Bilder von den vielen verschiedenen Aktionen.

 Was bleibt nach 72 Stunden? Jugendgruppen haben Hochbeete gebaut, um die sie sich weiterhin kümmern. Sie haben mit Müllsammelaktionen darauf aufmerksam gemacht, wie wichtig es ist, Müll richtig zu entsorgen. Sie haben Spenden für soziale Projekte gesammelt.  Sie sind als Gruppen zusammengewachsen. Und: Sie haben gezeigt, dass es nicht schwer ist, sich ehrenamtlich zu engagieren – auch wenn das Wetter einem manchmal einen Strich durch die Rechnung machen will.