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Petra Brehm und das „Haus vom Nikolaus“

Petra Brehm in ihrem Büro in Kronach. Nach dem Prinzip des „Haus vom Nikolaus“ geht sie auch ihre neue Arbeit an. Foto: Benjamin Kemmer
Petra Brehm in ihrem Büro in Kronach. Nach dem Prinzip des „Haus vom Nikolaus“ geht sie auch ihre neue Arbeit an. Foto: Benjamin Kemmer

Kronach (kem) – Es ist wie bei diesem Kinderspiel, wo man versuchen muss, das ,Haus des Nikolaus‘ in einem Zug zu zeichnen. Das klappt auch nicht immer gleich auf Anhieb“, so beschreibt Petra Brehm das Wirken an ihrer neuen Arbeitsstelle. Seit 1. Dezember vergangenen Jahres ist sie die neue Verwaltungsleiterin im Seelsorgebereich Kronach und scheut sich nicht davor, neue Aufgaben anzugehen, mit denen sie vorher noch nie zu tun hatte. „Vielleicht schaffe ich nicht immer gleich alle Arbeiten auf einen Zug, aber wenn ich dranbleibe, dann wird es mir sicher gelingen“, so Brehm, die in ihrem Berufsleben bereits beim TV-Hersteller Loewe sowie in der Modebranche gearbeitet hat.

 

Mit dem aktuellen Job sind ihre vorherigen Stellen aber überhaupt nicht vergleichbar. „Es ist wahnsinnig, wie viele Themenfelder es in der Kirche zu beackern gibt“, erklärt Petra Brehm, die nach eigener Aussage „erst einmal geschockt“ war, als die Zusage zur Stelle kam. Aber ihr zweiter Gedanke war sofort „meine Oma hätte mich gefeiert“, denn für diese wäre es sehr schön gewesen, wenn sie ihre Enkelin als Arbeitnehmerin im Erzbistum Bamberg erlebt hätte. Nicht ganz so positiv, wie sie es sich bei ihrer Großmutter ausgemalt hatte, waren die Reaktionen in ihrem Bekanntenkreis auf den Jobwechsel. „Ich bekam gemischte Reaktionen – vor allem wegen des Arbeitgebers. Die Kirche bringen doch viele vor allem damit in Verbindung, was sie in den Medien so lesen und hören. Aber jetzt nach ein paar Monaten kann ich schon sagen, dass es tolle Bedingungen sind, die ich hier vorfinde“, so die Verwaltungsleiterin, die sich in ihrer Position auch als eine „Mini-Botschafterin für den Arbeitgeber Kirche“ sieht.

 

Gerade die Einarbeitungszeit wurde ihr sehr leicht gemacht. „Mein Chef unterstützt mich sehr beim Einfinden in den neuen Job“, so Brehm über den Leitenden Pfarrer des Seelsorgebereichs, Thomas Teuchgräber. Sie sei beeindruckt von der Masse an Themen, die es auch für ihn gebe und ist froh, ihm dabei helfen zu können. „Er ist ja Seelsorger und auch Manager. Da ist es manchmal schwer, den Spagat zu schaffen.“

 

Auch von ihrer Vorgängerin Marie-Therese Wunder bekommt sie vollen Rückhalt. Ihr ist es überhaupt zu verdanken, dass Petra Brehm sich auf die Stelle beworben hatte. „Ich kenn Marie-Therese und habe mal auf der Straße gesehen, dass sie schwanger ist. Als ich sie anrief, um ihr zum Baby zu gratulieren, dachte die aber, ich melde mich wegen der vakanten Stelle.“ 

 

Für zwei Jahre ist Petra Brehm nun als Elternzeit-Vertretung Verwaltungsleiterin in Kronach. Dass sie nur befristet eingestellt wurde, stört sie dabei nicht. „Das ist kein Hindernis für mich. Es geht ja immer irgendwie weiter.“ In ihren ersten Monaten war sie vor allem viel unterwegs. „Ich wollte und will immer noch alle Menschen kennenlernen, mit denen ich zusammenarbeite – von der Pfarrsekretärin bis zum Kirchenpfleger“, so Brehm. 

 

Zugute kommt ihr dabei ihre offene Art. „Das wichtigste ist, auf die Leute zuzugehen. Die sollen nicht Angst vor mir haben oder davor, dass ich ihnen etwas wegnehmen will.“ Gerade dieses Miteinander ist es, was Petra Brehm Spaß macht. Hinzu kommt einer – wie es Brehm formuliert – der schönsten Arbeitsplätze im Erzbistum. Direkt gegenüber der Stadtpfarrkirche in Kronach hat sie im zweiten Stock des Pfarrheimes ihr Büro bezogen – große Fenster inklusive. Da ist es dann auch nicht weiter schlimm, wenn Kirchenratssitzungen noch bis weit nach 22 Uhr laufen. „Alle sind hier sehr offen und ich bekomme immer wieder neue Sachen mit, die bearbeitet werden müssen.“

 

Aktuell ist es die Kreuzberg-Kapelle, die der Verwalterin aufgrund ihrer Baufälligkeit Sorge bereitet. Doch auch die grundsätzliche Frage nach der Nutzung der vielen kirchlichen Immobilien treibt Petra Brehm um. „Wie und in welchem Maß schaffen wir es finanziell noch, alle Gebäude zu unterhalten und zu nutzen. Wo können wir Kooperationen mit Vereinen oder Gemeinden eingehen, um Häuser zu erhalten. Das sind wichtige Fragen in nächster Zeit“, so Brehm. Fragen, die sie in jedem Fall auch beantworten will. „Ich will meine zwei Jahre hier nicht nur absitzen. Ich will auch was erreichen“, gibt sie sich kämpferisch. Und mit der Zeit gelingt es bei den vielen Themenfeldern auch immer öfter, dass etwas auf Anhieb klappt. Mit viel Engagement und Übung – ganz so wie beim „Haus vom Nikolaus.“