München/Freising (KNA) – Der Münchner Kardinal Reinhard Marx wünscht sich von der neuen Bayerischen Landesausstellung in Freising einen Kraftschub für den Glauben im Freistaat. Er hoffe, dass viele Menschen durch den Besuch der Schau "gestärkt werden, heute ihren Teil zur Geschichte des Christentums in Bayern beizutragen", sagte der Erzbischof von München und Freising laut Manuskript am Montag zur offiziellen Eröffnung der Präsentation "Tassilo, Korbinian und der Bär. Bayern im frühen Mittelalter". Diese wird vom 7. Mai bis 3. November im Freisinger Diözesanmuseum gezeigt.
Marx ergänzte: Dass die Landesausstellung ausgerechnet in Freising stattfinde, das erst Anfang des 19. Jahrhunderts im Zuge der Säkularisation dem Kurfürstentum Bayern eingegliedert worden und zuvor viele Jahrhunderte ein unabhängiges Hochstift gewesen sei, sei "auch ein Symbol der Einheit, ein Zeichen dafür, wie Trennendes überwunden werden kann". Lange Zeit sei der Domberg ein Ort gewesen, der "sich äußerlich wie innerlich abschottete" - eine Haltung, die nach Ansicht des Kardinals keinesfalls "in unsere heutige Zeit - gerade auch in der Kirche" passe.
Daher sei die Landesausstellung auf dem Freisinger Domberg nun wunderbar angesiedelt, fügte der Kardinal hinzu: "Ich habe keinen Zweifel, dass sie Freising und den Domberg zu einem einladenden und offenen Ort machen wird, offen für alle und jeden, an dem alle Besucherinnen und Besucher sich willkommen fühlen werden."
Der Heilige, der einen Bären zähmte
Die Schau entführt ins frühe Mittelalter. Es ist die Zeit, da Missionare das Christentum nach Bayern brachten, Herrscher um ihre Vormachtstellung kämpften und dabei auch auf wertvolle Preziosen setzten. Thematisiert werden der Zweikampf zwischen Tassilo und Karl sowie das Leben des heiligen Korbinian, des ersten Bischofs von Freising. Der Legende nach zähmte er einen wilden Bären, damit dieser ihn als Packtier nach Rom begleitete.
Mitveranstalter der Ausstellung ist die Erzdiözese München und Freising, die 2024 ihr 1.300-jähriges Bestehen feiert. 724 soll der Überlieferung nach der christliche Missionsbischof Korbinian nach Freising gekommen sein und das Bistum gegründet haben.