Höchstadt (lp) – Es liest sich wie ein Krimi“, sagte Manuel Herder, Leiter des gleichnamigen Verlags, bei der Vorstellung des Buches „Nichts als die Wahrheit“ von Erzbischof Georg Gänswein, dem Privatsekretär von Papst Benedikt XVI., in der gut gefüllten Aischtalhalle in Höchstadt. Inhaltlich geht es um die letzten Jahre eines großen Theologen.
Die Bücher, die Kardinal Joseph Ratzinger verfasste, sind eine schwerere Kost. Sie dürften insgesamt weniger Leser haben als diese Biografie über den deutschen Papst, denkt man an die lange Schlange von Besuchern, die sich ihr Exemplar von Gänswein signieren ließen. Es klang denn auch wie ein Nebensatz, als Gänswein gegen Ende darauf hinwies, dass Ratzinger in die Reihe der großen Kirchenlehrer einzuordnen sei. Über den, so der Biograf, Kardinal Meisner einst sagte, er sei klug wie 13 Professoren und fromm wie ein Kommunionkind.
Klugheit und Wissen um Schwäche und Alter waren wohl auch die Beweggründe für seinen Rücktritt. „Es ist eine gefällte Entscheidung, kein zu diskutierendes Problem“, soll er seinem Privatsekretär gesagt haben, als er auf die kirchenrechtliche Möglichkeit zurückgriff, die zuletzt Papst Coelestin Ende des 13. Jahrhunderts wahrgenommen hatte.