Bamberg (eob) - Das Fronleichnamsfest in Bamberg wird am Donnerstag, 30. Mai 2024, mit einem Pontifikalamt auf dem Domplatz und einer großen Prozession durch die Altstadt gefeiert. Zu dem seit 1390 stattfindenden Ereignis werden mehrere Tausend Gläubige erwartet. Die Eucharistiefeier auf dem Domplatz beginnt um 8.00 Uhr.
Erzbischof Herwig Gössl feiert sie zusammen mit den Mitgliedern des Domkapitels, den Pfarrern der Stadt sowie den Gläubigen. Es singen der Domchor, die Mädchenkantorei und die Domkantorei. Nach dem Schlussgebet auf dem Domplatz beginnt die Prozession, die mit dem Eucharistischen Segen auch wieder auf dem Domplatz endet.
Traditionell reihen sich in den Zug zahlreiche verschiedene Gruppen und Organisationen ein: die Pfarreien mit ihren Geistlichen und den Ministranten, die Ritterorden, die Ordensfrauen, Mitglieder der Räte und Gremien, die Honoratioren aus Stadt und Landkreis Bamberg sowie die Bruderschaften, Innungen und Vereine, die das Erbe der Zünfte pflegen, darunter die traditionsreichen Bamberger Gärtner und viele mehr. Bei der Prozession werden auch die Marienstatuen der Pfarrkirchen Unsere Liebe Frau und St. Martin sowie die historischen Prozessionsstangen mitgetragen. In der Mitte der Prozession wird das Domkreuz, ein etwa 600 Kilogramm schweres reich verziertes Reliquienkreuz, von 18 Männern getragen.
Die Einführung der Prozession in Bamberg geht auf Bischof Lamprecht von Brunn zurück, der im Jahr 1390 ein Fest zur Ehre des Leibes Christi mit Prozession unter Teilnahme des Klerus des Domes und der Stiftskirchen anordnete. Dabei wurde das Allerheiligste mitgetragen – jedoch nur durch den Dom in die Alte Hofhaltung (den Bischofsitz) und zurück.
Stationen auf dem Weg sind erst ab dem 16. Jahrhundert überliefert, daneben fanden Umgänge an den Pfarrkirchen Unsere Liebe Frau und St. Martin statt, wo auch Bürger und Stadtrat zur Teilnahme verpflichtet wurden. Aus diesen drei Prozessionen entwickelte sich letztlich in der Barockzeit die große Fronleichnamsprozession, zu der ein handschriftliches Zeremonienbuch aus dem Jahr 1730 vorliegt. Das Domkapitel führte 1822 die große, vom Dom ausgehende Prozession mit ihrem liturgischen Ablauf und den teilnehmenden Gruppen ein. Bis heute prägt die Fronleichnamsprozession die Bischofsstadt Bamberg und ist Teil ihres religiösen und kulturellen Erbes.
Der Prozessionsweg
Erste Station: Domplatz – Residenzstraße – Elisabethenstraße – Untere Sandstraße – Markusbrücke. Zweite Station: Markusstraße – Markusplatz – Kapuzinerstraße – Holzmarkt – Heumarkt – Fleischstraße. Dritte Station: Rathaus Maxplatz – Grüner Markt – Obere Brücke – Karolinenstraße. Vierte Station und Abschluss: Domplatz. Es liegt eine Sondergenehmigung der Stadt für die Überquerung der wegen Bauarbeiten gesperrten Markusbrücke vor. Auch die Baustelle in der Karolinenstraße ist passierbar.
Ein Begleitheft mit Liedern und Gebeten wird von den Ordnern verteilt. Unter www.fronleichnam.erzbistum-bamberg.de wird eine digitale Version zur Nutzung auf Mobilgeräten angeboten.
Prozessionsaufstellung
Prozessionskreuz - Ministranten Dom - Domfahne – Pfarreien der Stadt mit Ministranten - Statue Heiligen Sebastian (ab Markusplatz) - Bruderschaften - Innungen und Vereine (mit ihren Statuen, Stäben und Fahnen) - Muttergottesstatue Obere Pfarre (ab St. Elisabeth) - Muttergottesstatue St. Martin (ab Markusplatz) - Verbände - KAB und Kolping - Domkreuz - Studentenverbindungen - Domchor und Mädchenkantorei – Ordensmänner, Geistliche - Metropolitankapitel – Allerheiligstes (getragen vom Erzbischof, begleitet von den Stäben der Bäcker und einer Polizeieskorte) - Ritterorden (Ritter vom Heiligen Grabe/ Deutscher Orden/Malteserritter) - Vertreter der Behörden und Institutionen – Ordensfrauen - Alle übrigen Teilnehmenden der Prozession.
Sollte die Prozession wegen schlechten Wetters abgesagt werden, wird darüber ab 7.00 Uhr auf der Homepage www.erzbistum-bamberg.de sowie der Facebook-Seite www.facebook.com/erzbistumbamberg informiert. In diesem Fall findet um 8 Uhr ein Pontifikalamt im Dom statt.