· 

"Dialog ist das drängende Gebot der Stunde"

Am 16. Juni 1984 wurde Dr. Karl Braun zum Bischof von Eichstätt geweiht. Heute lebt der einstige Bamberger Erzbischof zurückgezogen in seinem Haus in Wildensorg. Foto: Archiv
Am 16. Juni 1984 wurde Dr. Karl Braun zum Bischof von Eichstätt geweiht. Heute lebt der einstige Bamberger Erzbischof zurückgezogen in seinem Haus in Wildensorg. Foto: Archiv

Bamberg (ku) – Es ist der 16. Juni 1984, als Dr. Karl Braun im Eichstätter Dom zum Bischof geweiht wird. Am 28. Mai 1995 wurde er in sein Amt als Erzbischof von Bamberg eingeführt und war Bamberger Oberhirte bis zum Jahr 2001. Sein aus gesundheitlichen gründen bedingtes Ausscheiden aus dem erzbischöflichen Dienst bedauert er auch heute noch sehr. Trotz seine hohen Alters ist der emeritierte Erzbischof noch heute am Geschehen im Erzbistum und in der Weltkirche interessiert. Und er blickt auf sein bischöfliches wirken zurück, das vor 40 Jahren begann.

 

Im Rückblick stellt sich für Dr. Karl Braun die Frage: „Gelang es mir, einigermaßen dem zu entsprechen, was vom bischöflichen Dienst erwartet werden konnte? Wo blieb ich zurück, wo stieß ich an Grenzen?“ Das Urteil darüber stehe ihm nach seinen eigenen Worten nicht zu, „sondern Gott, dessen Vorsehung ich dankbar lobpreise, und jenen Menschen, die mit Sachkenntnis und wohlwollen meine Tätigkeit bedenken“. 

 

Wie der einstige Bamberger Erzbischof im Gespräch mit dem Heinrichsblatt betont, ist es ihm nicht wichtig, in besonderer Erinnerung zu bleiben: „Bischöfe kommen und gehen, Jesus Christus aber bleibt. Wenn uns immer mehr bewusst wird, dass er – verborgen, aber wirklich – in unserer Mitte ist, unsere Wege mitgeht und sein Leib, die Kirche, auch jetzt durch seine Gnade und unsere Mitwirken auferbaut wird, macht mich das froh.“ Und Erzbischof em. Karl Braun fügt hinzu: „Den bischöflichen Dienst tat ich in Freude, auch wenn er dann und wann eine Last war, eine kostbare und eine ,liebe Last‘ , die ich in Gemeinschaft mit dem guten Hirten gern trug.“

 

Deshalb habe er es sehr bedauert, dass er aus gesundheitlichen Gründen im 71. Lebensjahr seinen Rücktritt vom Dienst „in dem mir lieb gewonnenen Erzbistum“ einreichen musste. Und auch wenn er den „funktionalen Aspekt“ seines bischöflichen und priesterlichen Dienstes als „Ruheständler“ abgelegt habe, so bleibe doch eines bestehen: der innere Auftrag des Priestertums, „vor allem das betende Mitwirken an der Hirtensorge Jesu Christi“, die ihn stets neu fordere, „auch im Mitleiden an der aktuellen seelsorgerlichen Situation“.

 

So sieht Dr. Karl Braun sein Dasein, sein Beten, Opfern und alles, was er als „Bote des Evangeliums“ unternehmen durfte, als eine unsichtbare Unterstützung aller im pastoralen Dienst Tätigen. Und er hofft, dass diese Unterstützung der neuen Generation von Priestern und Diakonen ein Licht geschenkt werde auf ihrem Weg „in einer nebulösen Zeit“. 


Den kompletten Artikel lesen Sie im Heinrichsblatt, Ausgabe 24/2024