München (KNA) – Die Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG) kritisiert Bayerns Kultusministerium hinsichtlich der schulischen Sprachförderung. Die Weiterbildungsmöglichkeit zur Förderlehrkraft mit diesem Schwerpunkt sei mangelhaft, teilte die KEG am Dienstag in München mit. Für rund 1.200 Förderlehrkräfte seien nur 18 entsprechende Stellen in ganz Bayern geschaffen worden. "Die großangekündigte Weiterbildungsoffensive für alle Förderlehrkräfte ist somit nicht erfüllt."
Zudem wurden die geschaffenen Stellen vorwiegend in Ballungsgebieten ausgeschrieben, wie die KEG ergänzte. "Der Bedarf der Sprachförderung ist allerdings auch in ländlicheren Gebieten vorhanden." Förderlehrkräfte, die nicht in einer Großstadt lebten, hätten keine Chance, die Weiterbildung wahrzunehmen.
Bewerbungsbedingungen "absurd"
Die Erziehergemeinschaft bemängelte darüber hinaus die Anforderungen an Förderlehrkräfte in Sachen Weiterbildungsbewerbung. Diese seien "absurd", hieß es, nur ein Bruchteil aller Förderlehrkräfte könne sie erfüllen. "Das sind vor allem Förderlehrkräfte, die schon lange im Dienst sind und mehrere Beurteilungen erhalten haben. Für jüngere Kollegen und Kolleginnen ist eine Bewerbung möglich, aber nicht erfolgversprechend, da sie noch nicht dementsprechend beurteilt werden konnten."
Die KEG betonte, die Weiterbildungsmöglichkeit zur Förderlehrkraft mit dem Schwerpunkt Sprachförderung biete Lehrerinnen und Lehrern eine sinnvolle Ergänzung ihres Verantwortungsbereichs und außerdem auch eine attraktive Aufstiegschance bezüglich der Besoldungsstufe. "Die Umsetzung der Weiterbildung ist jedoch sehr ernüchternd", hieß es. Daher müsse das Kultusministerium nun bei der Haushaltsplanung mehr Stellen für Förderlehrkräfte berücksichtigen und überdies die Bewerbungsanforderungen in diesem Bereich realistisch gestalten.