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Stephan Burger ist seit zehn Jahre Freiburger Erzbischof

Freiburg (KNA) – Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger feiert am 29. Juni sein zehnjähriges Bischofsjubiläum. Nach dem regulären Abendgottesdienst im Münster lädt der 62-Jährige Freunde und Weggefährten zu einem "ungezwungenen Zusammensein ins Priesterseminar - mit Schnitzel-Weckle und ohne gewichtige Reden", wie er ankündigte.

 

Burger wurde am 29. Juni 2014 zum 15. Erzbischof der 1827 gegründeten Erzdiözese Freiburg geweiht. Hier leben rund 1,65 Millionen Katholiken. Der Schwarzwälder ist bei der Deutschen Bischofskonferenz für karitative Fragen verantwortlich und als Misereor-Bischof Ansprechpartner für die kirchliche Entwicklungsarbeit in Afrika, Asien und Lateinamerika.

 

Burger wurde am 29. April 1962 in Löffingen geboren und studierte in Freiburg und München Philosophie und Theologie. Zudem spezialisierte er sich auf Kirchenrecht. Nach seiner Priesterweihe 1990 arbeitete er in mehreren Gemeinden als Seelsorger. 2007 wurde er Leiter des diözesanen Kirchengerichts. 2014 wählte ihn das Freiburger Domkapitel zum Erzbischof.

 

Innerkirchlich gilt Burger als liberaler Mann der Mitte. Zugleich hat er sich immer gegen einen deutschen Sonderweg im Widerspruch zum Vatikan oder zur Weltkirche ausgesprochen. Der Kirchenrechtler Burger pocht auf die Einhaltung des Kirchenrechts. Und sieht daher beispielsweise auf absehbare Zeit keine Chance für die Weihe von Frauen zu Priesterinnen.

 

Starke Akzente setzt Burger in seiner Diözese im Umweltschutz und in der Entwicklungszusammenarbeit, enge Kontakte gibt es zum Partnerland Peru. Als bundesweit erstes Bistum will Freiburg bis 2035 rechnerisch klimaneutral werden. Eine große Photovoltaik-Offensive auf den Dächern kirchlicher Gebäude kommt allerdings nur langsam in Fahrt.

 

In seinem Engagement für kirchliche Hilfsorganisationen wie Misereor und Caritas international unterstützt Burger humanitäre Hilfe und soziale Entwicklungsarbeit. Transparent und couragiert steht Burger für die Aufarbeitung von sexuellem Missbrauch und sexueller Gewalt durch Geistliche und Kirchenmitarbeiter.

 

Im Reformprozess "Seelsorge 2030" sucht Burger gemeinsam mit den weniger werdenden Christen nach Strukturen und Positionen für das katholische Leben der kommenden Jahre.