Berlin (KNA) – Seniorinnen und Senioren, die über ein gewisses Vermögen verfügen, sollten aus Sicht der Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa selbst mehr in die Pflegekassen einzahlen. Für eine erfolgreiche Pflegepolitik sei es entscheidend, die finanziellen Lasten nicht allein auf die junge Generation zu schieben, sagte die Chefin des katholischen Sozialverbandes den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Mittwoch).
"Zu einem fairen Risikoausgleich gehört, die leistungsfähigen Senioren und Seniorinnen solidarisch zu beteiligen. Es kann nicht sein, dass die Pflegeversicherung zuvörderst das Vermögen der Wohlhabenden schont."
Die Zukunft der Pflege berge "erheblichen demographischen und sozialen Sprengstoff", so Welskop-Deffaa weiter. Sie bezog sich dabei auf den Bericht der Bundesregierung zur Finanzierung der sozialen Pflegeversicherung, der am Mittwoch im Kabinett behandelt werden soll. Demnach glauben etwa knapp drei Viertel der Menschen in Deutschland, dass sich in den 2030er Jahren nur noch wohlhabende Bundesbürger eine gute Pflege leisten könnten. Die Caritas-Präsidentin forderte zügige Maßnahmen in der Pflegepolitik. "Die Bundesregierung darf diese Riesenaufgabe nicht einfach in die nächste Legislaturperiode schieben."