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Kanadisches Erzbistum will Missbrauchsopfer entschädigen

Ottawa (KNA) – Die kanadische Erzdiözese Saint John's will Opfern von sexuellem Missbrauch eine Entschädigungssumme in Millionenhöhe zahlen. Das versicherte Erzbischof Peter Hundt in einer am Wochenende veröffentlichten Erklärung. Demnach belaufen sich die aktuellen Forderungen der Betroffenen auf umgerechnet mehr als 70 Millionen Euro. Er sei bestrebt, eine "faire und gerechte" Einigung zu erzielen, so Hundt.

 

Die Erzdiözese Saint John's steht für einen der größten Missbrauchsskandale in Kanada. Dabei geht es um das inzwischen aufgelöste Waisenhaus "Mount Cashel Orphanage". 2020 stellte ein Gericht fest, dass die Erzdiözese verantwortlich sei für jahrzehntelangen Missbrauch durch Priester und andere kirchliche Amtsträger ab den 1940er Jahren. Medienberichten zufolge haben fast 300 Betroffene Anspruch auf Entschädigung.

 

Das Erzbistum durchläuft seit 2021 ein Insolvenzverfahren. Durch den Verkauf von Gebäuden und anderen Vermögenswerten konnten bisher nach eigenen Angaben umgerechnet 29 Millionen Euro für die Entschädigungszahlungen aufgebracht werden.