München (KNA) – Die Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG) kritisiert die Bildungspolitik der bayerischen Staatsregierung. "Seit fast einem Schuljahr ist die neue Regierung nun im Amt. Was ist passiert? Nichts, außer Taschenspielertricks, bunten Veranstaltungen und vielen Fotos", teilte die KEG am Mittwoch in München mit. Es fehle im Bildungsbereich "an allen Ecken und Enden": an Personal, Unterstützung und Wertschätzung. "Statt in die gesellschaftliche Zukunft - in unsere Kinder und Jugendlichen - zu investieren, wird in mehr Öffentlichkeitsarbeit unter anderem für den Ministerpräsidenten investiert."
Statt für sich selbst Imagepolitik zu betreiben, solle die Regierung zum Beispiel lieber Haushaltsmittel auch tatsächlich ausgeben, hieß es weiter. "80 Prozent der Budgets des Kultusministeriums fließen in Personalstellen, die aber gar nicht alle besetzt werden können. Es fehlen Lehrkräfte, Sozialpädagoginnen und Pädagogen, pädagogische Unterstützungskräfte in hohem Maße", so die KEG. "Die Pressemitteilungen zum Schuljahresbeginn, in denen sich das Kultusministerium über hunderte neue geschaffene Stellen freut, sind ein Hohn. Was nützen Stellen ohne Personal!"
Kirche soll bei Besoldungsanpassung mitziehen
Zudem sei mehr Flexibilität für Lehrkräfte bei der Gestaltung des Arbeitsmaßes und der Arbeitszeit nötig. Auch brauche es für die Sprachförderung im Vorschulalter professionell ausgebildete Kräfte. Weiter hieß es, nach aktuellen Auswertungen wolle kaum jemand Lehramt für Mittelschulen studieren. "Hier sind dringend andere Maßnahmen, Ideen und Konzepte gefragt." Überdies mahnte die KEG einen Ausbau der Schulsozialarbeit an.
Ferner monierte die Erziehergemeinschaft, man begrüße zwar, dass die Lehrkräfte-Besoldung an Grund- und Mittelschulen auf die Stufe A13 angehoben worden sei. "Aber, wieder einmal zu kurz gedacht und leider zu kurz gegriffen: Schulaufsicht, Seminarleitung, Fachlehrkräfte, Förderlehrkräfte und die wichtigen Kolleginnen und Kollegen mit funktionsloser Beförderung wurden vergessen." Die KEG betonte in diesem Zusammenhang: "Auch der kirchliche Träger muss bei der A13-Anpassung mitziehen und unter anderem Religionslehrkräfte im kirchlichen Dienst gleichstellen."