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Großteil der Gelder über Hilfswerke vergeben

Viele Projekte, wie das „Butterfly Art Project“ in Kapstadt geben den Menschen mit kirchlicher Unterstützung Hoffnung. Foto:  Ch. Beschnitt / KNA-Bild
Viele Projekte, wie das „Butterfly Art Project“ in Kapstadt geben den Menschen mit kirchlicher Unterstützung Hoffnung. Foto: Ch. Beschnitt / KNA-Bild

Bonn (KNA) – Die katholische Kirche in Deutschland hat auch im vergangenen Jahr rund um den Globus Menschen in Not unterstützt.   Mit rund 624 Millionen Euro hat sie im vergangenen Jahr Hilfsprojekte in aller Welt gefördert. 

 

Der Betrag, der größtenteils durch Spenden an kirchliche Hilfswerke, Ordensgemeinschaften und Bistümer zusammengekommen ist, liegt dabei allerdings fast 50 Millionen Euro niedriger als der Rekordwert aus dem Vorjahr (2022: 673 Millionen Euro), wie die Konferenz Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz in einem am 11. Juli veröffentlichten Bericht mitteilt. 

 

Zahlen sind rückläufig

 

Auch die Zahl der im Ausland tätigen deutschen Missionare ist demnach leicht zurückgegangen.  Hauptempfänger der Gelder waren laut Bericht mit über 215 Millionen Euro Hilfsprojekte in Afrika. In Asien und Lateinamerika kamen jeweils rund 150 Millionen Euro an, knapp 85 Millionen verblieben für Projekte in Europa. Weitere 39 Millionen Euro seien zudem für länderübergreifende Projekte aufgewendet worden.  

 

Mit rund 486 Millionen Euro wurde der Großteil der Fördergelder über die katholischen Hilfswerke vergeben, wie es hieß. Diese hätten im vergangenen Jahr über 617 Millionen Euro eingenommen, davon über 280 Millionen Euro (2022: 332 Millionen) durch Spenden, Mitgliedsbeiträge und Erbschaften sowie rund 210 Millionen Euro (2022: 221 Millionen) durch öffentliche Mittel. 

 

Demgegenüber standen Ausgaben von über 650 Millionen Euro. Neben den Mitteln für die Projektförderung zählten dazu auch Kosten für Werbung, Bildungsarbeit sowie zur Bildung von Rücklagen.  

 

Bei den Ordensgemeinschaften stiegen die Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr leicht an von 103 auf 106 Millionen Euro, ebenso jedoch die Ausgaben von 100 auf 114 Millionen Euro. Über 98 Millionen Euro seien von den Orden dabei für Hilfsprojekte eingesetzt worden. 

 

Die 27 Bistümer hätten zudem mit direkter Projektförderung in Partnerdiözesen fast 55 Millionen Euro aufgewendet.  2022 hatte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine zu einem Rekord an Spenden geführt. Das Minus im Vergleich zum Vorjahr ist allerdings auch auf sinkende Zuschüsse durch Kirchensteuer und weniger öffentliche Mittel zurückzuführen. 

 

Dennoch zeige der Jahresbericht, „wie globale Geschwisterlichkeit in der Solidaritäts-, Gebets- und Lerngemeinschaft der Kirche gelebt werden kann“, erklärte Weltkirchebischof Bertram Meier. „Angesichts mancher Tendenz, Verantwortung auf das nationale Umfeld zu reduzieren, begegnen wir hier auch einem Stück Gegenkultur“, so der Augsburger Bischof. 

 

Zudem würden Direktüberweisungen vieler katholischer Verbände, Schulen und Pfarrgemeinden an ausländische Partner im Bericht nicht erfasst.  

 

Weniger deutsche Missionare

 

Rückläufig ist die Zahl der deutschen Missionare im Ausland. Konnten im Vorjahr noch 1250 Missionarinnen und Missionare aus Deutschland gezählt werden, sank diese Zahl 2023 auf 1197. 

 

Den größten Anteil daran stellten die Ordensgemeinschaften mit 976 Personen. Hinzu kamen 123 Priester, die von deutschen Bistümern entsandt wurden (Vorjahr: 123) sowie 98 Laienmissionare.  

 

Der Konferenz Weltkirche gehören Vertreter der Bischofskonferenz, der (Erz)bistümer, der Deutschen Ordenskonferenz, der weltkirchlichen Hilfswerke, der katholischen Verbände sowie anderer weltkirchliche Einrichtungen in Deutschland an.