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Tiefe Dankbarkeit für Kaiser Heinrich

Bamberg (eob) – Genau 1000 Jahre nach dem Tod von Kaiser Heinrich II. hat das Erzbistum Bamberg mit dem Heinrichsfest seines Patrons und Bistumsgründers gedacht. 

 

In einem Festgottesdienst auf dem Domplatz sagte Erzbischof Herwig Gössl am 14. Juli, die Verbundenheit und tiefe Dankbarkeit für die Gründung des Bistums seien bis heute spürbar. Es sei fraglich, ob ohne diese Initiative des heiligen Kaisers heute in Bamberg von einer Stadt-Geschichte gesprochen werden könnte. „Von daher haben wir allen Grund, heute zu feiern“, so der Erzbischof.

 

Das Wirken Heinrichs sei angetrieben vom Glauben an Gott und das ewige Leben. Deshalb habe er das Bistum, Kirchen, Schulen und Klöster gegründet und das karitative Engagement gefördert. „Die Menschen sollten erfahren, wer der Grund allen Lebens ist. Sie sollen die Gegenwart des lebendigen Gottes feiern, und sie sollten spüren, dass sich der Schöpfer auch sorgt um das irdische Leben seiner Geschöpfe“, sagte Bischof Gössl und fügte hinzu: „Weil Kaiser Heinrich ganz fest mit der Wirklichkeit des ewigen Lebens gerechnet hat, darum konnte er sich mit aller Kraft und Energie für diese irdischen Belange einsetzen, ohne Rücksicht auf sich selbst und auf die eigene Gesundheit zu nehmen.“

 

„End-lich Leben“

 

Deshalb stehe dieses Jahr im Erzbistum Bamberg auch unter dem Motto „End-lich Leben“. Der doppeldeutige Ausdruck gebe die Lebens- und Glaubenshaltung des Heiligen wieder, „der als Kaiser mit beiden Beinen auf der Erde stand und Realpolitik betrieb, zugleich aber mit dem Haupt auf den Himmel ausgerichtet war, auf Gott, vor dem er das Haupt beugte“.

 

Zum Festgottesdienst auf dem Domplatz waren bei strahlendem Sonnenschein über 2000 Menschen gekommen, unter ihnen auch zahlreiche Vertreter aus Politik und Gesellschaft sowie Vertreter des Heinrichsordens und zwei große Pilgergruppen aus den USA.

 

Im Licht

 

Das Heinrichsfest begann bereits am Mittwoch im Dom mit der Eröffnung der Rauminstallation „Memoria. Im Licht“. Am Donnerstag wurden in einer Eucharistiefeier die Häupterreliquien von Heinrich und Kunigunde im Altarraum ausgestellt, musikalisch begleitet von den Mädchenkantoreien aus Bamberg und Münster. 

 

Zu den weiteren musikalischen Höhepunkten im Programm zählten für die Klassikfreunde ein Konzert mit den Bamberger Symphonikern und Ehrendirigent Herbert Blomstedt sowie für die Rockfans auf dem Domplatz ein Auftritt des Bamberger Musikers Egon Herrnleben, der als Finalist der Show „Voice of Germany“ bekannt wurde. 

Am Samstag wurde in der Alten Hofhaltung erstmals eine „Silent Disco“ mit Kopfhörern angeboten.

 

Nach dem Festgottesdienst am Sonntag bestand die Möglichkeit, Stände der Verbände, Vereine und Einrichtungen des Erzbistums Bamberg zu besuchen.

 

Auf das Thema Missbrauch machten Vertreter des Betroffenenbeirats aufmerksam, die als Ansprechpartner zur Verfügung standen. 

 

Auf der Domplatzbühne gab es ein abwechslungsreiches Programm mit Musik, Tanz, Kampfsport und Showakrobatik. Den Abschluss bildete am Sonntagnachmittag die Pontifikalvesper mit Erzbischof Gössl im Dom.

 

Das Heinrichsfest findet jedes Jahr am zweiten Juli-Wochenende statt und erinnert an den Bistumsgründer, den heiligen Kaiser Heinrich II., der am 13. Juli 1024 gestorben ist.