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Mit „Bus Nr. 5“ über Erlangen nach Rom

Die teilnehmerstärkste Reisegruppe aus dem Erzbistum Bamberg kommt aus dem Landkreis Lichtenfels. Foto: Claudia Ruß
Die teilnehmerstärkste Reisegruppe aus dem Erzbistum Bamberg kommt aus dem Landkreis Lichtenfels. Foto: Claudia Ruß

Lichtenfels (kem) – Es ging mit einem wenig verratenden Status auf Whats­App los – und endete mit 73 Personen. Wenn sich an diesem Sonntag, 28. Juli, gut 1100 Leute aus dem Erzbistum Bamberg in 19 Reisebussen auf den Weg zur Ministranten-Wallfahrt nach Rom machen, ist der komplette „Bus Nr. 5“ mit der Reisegruppe aus dem Landkreis Lichtenfels besetzt. Wie es passieren konnte, dass aus Lichtenfels die größte Teilnehmerzahl für die Wallfahrt kommt, kann sich Claudia Ruß, Gemeindereferentin im Seelsorgebereich Lichtenfels-Obermain, auch nicht so richtig erklären.

 

„Es war Anfang des Schuljahres. Da postete die Ministranten-Pastoral ein Bild des Petersdoms mit der Überschrift ,Sehnsucht nach Rom?‘ auf Instagram“, so Ruß. Ohne dass es weitere Infos dazu gab, stellte sie das Foto in ihren WhatsApp-Status – und hatte kurz darauf schon 27 Anfragen. „Da dachte ich mir, wenn sich in Lichtenfels schon so viele melden, muss ich mal fragen, wer um uns herum Interesse hat.“ Das Interesse fand sie nur wenige Kilometer weiter – im gleichen Landkreis, aber in einem anderen Seelsorgebereich. Matthias Beck, Gemeindereferent im SSB Gottesgarten, hatte bereits bei der letzten Ministrantenwallfahrt eine Gruppe aus Bad Staffelstein und Umgebung mit nach Rom begleitet. Seiner ersten Hochrechnung nach, würde auch er wieder auf 30 Mitfahrende kommen. 

 

Doppeldecker reserviert

 

„Kurzer Hand haben wir uns dann mit Dekan Lars Rebhan zusammengesetzt und alles organisiert. Bereits beim Sternsingen 2024 war klar, dass wir über 40 Leute werden“, erklärt Ruß, die damals gleich einen Doppeldeckerbus für die Fahrt reservierte. Am Ende sind es nun 60 Ministrantinnen und Ministranten zwischen 13 und 18 Jahren aus den beiden Seelsorgebereichen, die mit zehn Betreuerinnen und Betreuern sowie drei Hauptamtlichen – neben Beck und Ruß auch Gemeindereferent Daniel Wehrfritz aus Ebensfeld – nach Rom fahren. 

 

„Ich glaube, die große Resonanz auf unsere Fahrt ist auch coronabedingt“, sagt Claudia Ruß. Gerade die jetzt 16-Jährigen hätten ihrer Meinung nach in ihrer Jugend noch nicht so viel erlebt. „Die mussten in den letzten drei Jahren ja meistens zuhause sitzen.“ Jetzt biete sich die Gelegenheit, ohne die Eltern ins Ausland zu fahren. „Das wird für viele ein richtiges Abenteuer.“ 

 

Los geht es am Sonntagnachmittag in Lichtenfels. Erster Stopp ist bereits gut 70 Kilometer weiter südlich, in Erlangen. Dort findet der große Aussegnungsgottesdienst mit Erzbischof Herwig Gössl statt, ehe es über Nacht in die italienische Hauptstadt geht. „Wir wollen so gegen Mittag in Rom ankommen“, hofft Claudia Ruß, dass all die Pläne auch gut aufgehen. 

 

In Rom stehen dann viele Punkte mit allen Reisenden aus dem Erzbistum auf dem Programm. So gibt es eine Begrüßung durch die Ministranten-Pastoral im „Camping Roma“, einer Bungalow-Siedlung, in der alle Bamberger untergebracht sind. Nicht fehlen darf natürlich die Papst-Audienz am Dienstagabend sowie ein weiterer Gottesdienst mit Erzbischof Herwig. Doch auch als Lichtenfelser Gruppe, haben Claudia Ruß und Co. einiges vor. „Wir haben zwei Führungen gebucht: klassisches Rom und christliches Rom. Außerdem feiern wir in Sancto Teutonico, direkt am deutschen Friedhof in Rom, einen Gottesdienst mit Dekan Rebhan und wollen uns auch Rom bei Nacht ansehen.“

Unterwegs mit den „Öffis“

 

Unterwegs ist die Reisegruppe dann nicht mehr mit „Bus Nr. 5“, sondern mit den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Wir gehen in Kleingruppen zu je elf oder 12 Leuten los und jede Gruppe organisiert sich zusätzlich auch via WhatsApp. Damit nicht einer aus Versehen mit den Auerbachern mitgeht“, lacht Claudia Ruß. Und damit auch auf der Heimfahrt in „Bus Nr. 5“ 73 Wallfahrerinnen und Wallfahrer aus dem Gottesgarten und Lichtenfels-Obermain sitzen.