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Pin up Girl der barocken Schaulust

Bamberg (ckw) – Schon in der Frühzeit des Christentums wurde Maria Magdalena als „Apostolin der Apostel verehrt. Laut dem Matthäus- und Johannes-Evangelium war sie doch die erste Zeugin der Auferstehung Jesus und wurde von ihm beauftragt, den anderen Aposteln davon zu berichten. Papst Franziskus stellte auch für die Katholische Kirche ihr Namensfest am 22. Juli auf die gleich Stufe wie das der anderen Apostel. Zum Auftakt der Online-Vortragsreihe der Katholischen Erwachsenenbildung im Erzbistum Bamberg „Sperrige Heilige“ ging der österreichische Theologe Markus Hofer der Frage nach: „Wie Maria Magdalena zum Pin-up-Girl wurde – das Heilige und das Nackte“.

 

Hofer stellte den Zuhörenden dar, dass sich in der Volksfrömmigkeit aber auch unter den Theologen über Jahrhunderte verschiedene Frauengestalten mit einander vermengt haben.

 

Von der „historischen“ Maria Magdalena wissen wir nur, dass Jesus ihr sieben Dämonen ausgetrieben hat und sie zum Kreis jener Frauen gehört hat, die Jesus lange begleitet und auch mit ihrem Vermögen unterstützt hat. Sie war wohl eher eine wohlhabende Witwe und keine junge Frau mehr, als welche sie später dargestellt wurde. Sie hat geholfen, den Leichnam Jesu zu bestatten und war erste Zeugin des leeren Grabs. Bei Johannes ist sie die erste, der Jesus leibhaftig begegnet ist und die den Auftrag bekommt, den Jüngern die Auferstehung zu verkünden. Den Titel „Apostolin der Apostel“ erhielt sie schon im 3. Jahrhundert.

 

Die zweite Frauengestalt in der Bibel, die später fälschlicherweise mit Maria Magdalena gleichgesetzt wurde, ist die namenslose Sünderin, die im Lukuasevangelium mit ihren Tränen Jesus die Füße wäscht und sie mit kostbarem Öl salbt. 

 

Aber laut Markus Hofer braucht es „noch weiteren Klebstoff für die Legierung, die aus Maria Magdalena“ eines der beliebtesten Kunstdarstellungen des Mittelalters machte.

Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 30/2024