München (KNA) – Heftige Regenfälle haben in Südäthiopien zu verheerenden Erdrutschen geführt. Das berichtete missio München am Dienstag in München und berief sich auf Informationen von Projektpartnern. Das katholische Hilfswerk habe eine Soforthilfe von 30.000 Euro bereitgestellt. Mit dem Geld sollen Lebensmittel, Trinkwasser, Matratzen, Seife und Hygieneartikel finanziert werden.
Im Südwesten Äthiopiens war es den Angaben nach am 21. Juli infolge heftiger Regenfälle zu einem ersten Erdrutsch gekommen, bei dem etwa 50 Menschen verschüttet wurden. Am Folgetag verschütteten demnach weitere Erdmassen auch Anwohner, die ihren Nachbarn zu Hilfe geeilt waren. Derzeit gingen örtliche Behörden von rund 500 Toten aus sowie von mehr als 15.000 betroffenen Menschen.
Weitere starke Regenfälle erwartet
Die Projektpartner von missio München rechnen mit weiteren starken Regenfällen auch im August, wie es hieß. Evakuierungsmaßnahmen liefen derzeit an. Knapp 16.000 Menschen müssten in Sicherheit gebracht werden, darunter mehr als 1.300 Kleinkinder und über 5.000 schwangere oder stillende Frauen.
"Die Schulen sind jetzt zu Notunterkünften geworden, und Familien nehmen Einzelne auf. Es fehlt aber an Matratzen und Decken", schreibt Mammo Beriso. Sie leitet die Spiritan Community Outreach Ethiopia (SCORE), die Akuthilfe der Ordensgemeinschaft der Spiritaner. "Nach wie vor ist die Lage entsetzlich: Die Region ist extrem schwer zugänglich, die Straßen sind unbefestigt und von den Wassermassen überspült. Die Menschen, die die Katastrophe trifft, sind bitterarm. Nicht einmal jede fünfte Familie hier wird täglich satt."