Hamburg/Berlin (KNA) – Die Wochenzeitung "Die Zeit" hat den Umfang ihres Themenbereichs "Christ & Welt" deutlich reduziert. Nach der Einstellung der sechsseitigen Beilage Ende Juli erscheinen jetzt nur noch drei Seiten "Christ & Welt" als Sonderseiten hinter dem "Zeit"-Dossier. Eine Verlagssprecherin erklärte am Donnerstag auf KNA-Anfrage: "Wir sind überzeugt, dass 'Christ & Welt' als Teil des Hauptblattes noch besser wird - zwar weniger umfangreich, aber inhaltlich noch stärker."
Die Sonderseiten erscheinen nicht in der bundesweiten Ausgabe, sondern sind - wie bisher die Beilage - nur im Abonnement erhältlich. Am Bezugspreis für die "Zeit mit Christ & Welt" ändere sich trotz der Reduzierung des Umfangs nichts, so der Verlag. Der Preis für die gedruckte Ausgabe inklusive "Christ & Welt" beträgt aktuell 7,90 Euro. Die normale Printausgabe kostet im Einzelverkauf am Kiosk 6,70 Euro und 6,50 Euro im sogenannten Vorteilsabo.
Nach Verlagsangaben sollen künftig Autorinnen und Autoren anderer Ressorts der "Zeit" noch häufiger als bisher für "Christ & Welt" schreiben. "Umgekehrt schreiben auch Christ&Welt-Autorinnen und -Autoren für andere 'Zeit'-Ressorts", so die Verlagssprecherin. Außerdem sei eine projektbezogene Zusammenarbeit über Ressortgrenzen hinweg geplant. So habe man zum Start der neuen "Christ & Welt"-Seiten in der "Zeit"-Ausgabe vom 25. Juli zusätzlich ein vierseitiges Themen-Spezial zur Frage "Macht Treue noch glücklich?" konzipiert.
Zu den weiteren Sonder- und Regionalseiten der "Zeit" gehören die nur in den ostdeutschen Bundesländern erscheinende "Zeit im Osten" und Regionalteile für den Großraum Hamburg, Österreich und die Schweiz.
Untertitel "Rheinischer Merkur" verschwindet
Ein Bezug von "Christ & Welt" und eines Regionalteils ist bei der gedruckten "Zeit"-Ausgabe nach Verlagsangaben aus technischen Gründen nicht möglich; alle Ausgaben seien aber für Abonnenten online verfügbar. In der "Zeit"-Hauptausgabe befinden sich auf den drei Wechselseiten die Leserbriefe sowie das Ressort Verbrechen und die Kinderseite ZEIT:Leo.
Mit der Umstellung bei "Christ & Welt" verschwindet auch endgültig der Untertitel "Rheinischer Merkur". In der bis 2010 erscheinenden katholischen Wochenzeitung war 1980 die in der frühen Bundesrepublik einflussreiche evangelisch-konservative Wochenzeitung "Christ & Welt" aufgegangen und als Ressort weitergeführt worden. Die letzte Ausgabe des zuletzt von acht Bistümern und der Deutschen Bischofskonferenz getragenen "Rheinischen Merkurs" erschien Ende November 2010, ab Dezember übernahm die "Zeit" dann "Christ & Welt" als sechsseitige Beilage. Diese wurde zunächst von der Dreipunktdrei Mediengesellschaft, einer Tochter der Katholischen Nachrichten-Agentur, in Bonn produziert. 2016 übernahm die "Zeit" die Beilage komplett und verlegte die Redaktion nach Hamburg.
Der "Zeit" liegt auch regelmäßig das monatlich erscheinende evangelische Magazin "Chrismon" bei, das im Jahr 2000 aus der von der evangelischen Kirche getragenen Wochenzeitung "Deutsches Allgemeines Sonntagsblatt" hervorgegangen war. Anders als "Christ & Welt" wird "Chrismon" der "Zeit"-Gesamtauflage beigelegt und kostet nicht extra, da es als sogenanntes Supplement vom Gemeinschaftswerk der Evangelischen Publizistik produziert und finanziert wird.