Herzogenaurach (rj) – Eine riesige Radwallfahrer-Truppe mit vielen neuen Gesichtern. Das ist echt super!“ Da kommt sogar ein altgedienter Wallfahrer, der schon mehrmals im eher kleinen Kreis von Radfahrern die rund 80 Kilometer lange Strecke von Herzogenaurach nach Dettelbach zurückgelegt hat, ins Schwärmen. Seit 1738 machen sich die Katholiken aus Herzogenaurach zu Fuß, mit dem Rad oder dem Reisebus gemeinsam auf den Weg in den Wallfahrtsort direkt am Main zur „Maria im Sand“. War man anfänglich viele Jahre lang aus „Not wegen leidiger Ungewitter“ unterwegs, hat sich die Zielsetzung inzwischen gewandelt. „Wir sind davon überzeugt, dass ein christlicher Lebenswandel, Respekt vor dem anderen und Gottes Natur unserem Leben Sinn gibt.“ So beschreibt Wallfahrtsleiter Thomas Kotzer die Motivation vieler Wallfahrender.
Die anstrengendste Version mit 85 Kilometern Fußmarsch an zwei Tagen bewältigen die Fußwallfahrer. Am Freitagmorgen um 4 Uhr geht es los, damit man bis zum Abend über Höchstadt und Schlüsselfeld das Nachtquartier in Geiselwind erreicht. In diesem Jahr machten die hochsommerlichen Temperaturen das Gehen auf asphaltierten Wegen „besonders anstrengend“, so Marianne Lohmaier und Barbara Steiner. Doch das gemeinsame Beten und Singen auf dem Weg erleichtern das stundenlange Gehen merklich, sagen die beiden. Das begleitende Verpflegungsfahrzeug sei gerade bei diesen Verhältnissen „einfach Gold wert“, weil es alle Wallfahrenden zuverlässig mit kühlen Getränken und frischem Obst versorgt.