Nürnberg (as) – So gleichmäßig wie schwungvoll streicht Claudia Entschladen über den unteren Rand des großen Christus-Baldachins. Mit einer Hand strafft sie das Gewebe, die andere führt einen kleinen Latexschwamm, der sich zusehends schwarz färbt. Viele Jahre hing der Baldachin über dem Altar der Kirche Allerheiligen in Nürnberg. Nun geht die Textilrestauratorin dem am Prunkdach angelagerten Schmutz Streifen für Streifen an den Kragen.
Der erste Schritt dieser trockenen, mechanischen Oberflächenreinigung erfolgte durch klopfendes Absaugen mit einer rosshaarverstärkten Ziegenhaarbürste. Nun werden Vorder- und Rückseite ebenso systematisch mit dem Trockenschwamm gereinigt. „Die Herausforderung bei diesem Objekt ist zunächst einmal seine Größe“, sagt Claudia Entschladen. Die erfahrene Restauratorin atmet durch, lässt die Hände sinken und den Blick über den im alten Pfarrsaal ausgelegten, 7,8 Meter langen Baldachin schweifen. 1956 wurde er von Hans Uhl entworfen und von Dominikanerinnen im Bamberger Heiliggrabkloster gefertigt.
Den ausführlichen Beitrag lesen Sie in der Ausgabe 37/2024