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Gössl verteidigt politische Mitsprache der Kirche

Die katholische Kirche wird sich nach Einschätzung des Bamberger Erzbischofs Herwig Gössl auch weiterhin in politische und gesellschaftliche Fragen einmischen. "Wir sind erdverbunden, wir leben hier", sagte er am Montagabend im Nürnberger Presseclub. "Wir haben zu den aktuellen Fragen Meinungen, damit sind wir politisch." Die Kirche solle sich allerdings nicht parteipolitisch engagieren, sondern aus dem Glauben heraus, ergänzte Gössl. Das sei schon schwierig genug, denn die Fragestellungen, etwa zur Ökologie, könnten sehr unterschiedlich beantwortet werden.

 

Zurückhaltend äußerte sich der Erzbischof zur Mitwirkung von AfD-Mitgliedern in kirchlichen Gremien. Es handele sich um eine erlaubte Partei, "das ist juristisch schwierig", sagte er. Wenn die Menschen allerdings Haltungen verträten, die nicht christlich seien, könnten sie nicht an verantwortlicher Stelle in der Kirche tätig sein. Als Beispiele nannte er Antisemitismus, Rassismus sowie das Eintreten für Abtreibung. "Es geht nicht um eine Partei", fügte Gössl hinzu. "Es geht um Haltungen von Menschen, die bei uns tätig sind."