Fulda (KNA) – Der Essener Bischof Franz-Josef Overbeck hat sich für regional unterschiedliche Regelungen zur Gleichberechtigung von Frauen in der katholischen Kirche ausgesprochen. Die bevorstehende Weltsynode in Rom könne den nationalen Bischofskonferenzen den Freiraum dafür geben, Frauen zu Weiheämtern zuzulassen, sagte Overbeck am Dienstag in Fulda. Er schränkte allerdings ein: "Wahrscheinlich erst dann, wenn klar wird, dass das nicht einfach nur ein Zankapfel ist, an dem die Einheit der Kirche zerbricht. Und das ist, glaube ich, noch nicht so weit."
Der Augsburger Bischof Bertram Meier hält eine Zulassung von Frauen zum Diakonat oder zum Priesteramt derzeit nicht für möglich. Er sehe sich gebunden an das Apostolische Schreiben "Ordinatio Sacerdotalis" von 1994. Der damalige Papst Johannes Paul II. schrieb darin, die Kirche habe keine Vollmacht, Frauen die Priesterweihe zu spenden.
Bätzing wünscht sich Diakoninnen
Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, der Limburger Bischof Georg Bätzing, sagte: "Ich wünsche mir sehr, dass die katholische Kirche es ermöglicht, dass Frauen die Diakonatsweihe empfangen können." Diese Frage sollte künftig dezentral in der Kirche entschieden werden können.
Ob die katholische Kirche weltweit mehr Demokratie und Mitbestimmung wagen soll, wird vom 2. bis 27. Oktober im Vatikan beraten. Zur Weltsynode fahren neben Bätzing und Overbeck auch die Bischöfe Felix Genn (Münster), Bertram Meier (Augsburg) und Stefan Oster (Passau).