Speyer (KNA) – Mehr als 40 Bischöfe sind im Speyerer Dom bestattet. Die genauen Orte der meisten dieser Gräber sind normalerweise nicht sichtbar - etwa im Mittelschiff, den Seitenschiffen, dem Königschor oder der Krypta. An Allerheiligen (1. November) werden sie bei einer ungewöhnlichen Kerzenschein-Führung im dunklen Dom um 19.00 Uhr von 40 roten Grablichtern erleuchtet, wie das Bistum am Donnerstag mitteilte. Mit Grablichtern und Namensschildern wird einmal im Jahr daran erinnert, dass im Dom nicht nur Kaiser und Könige, sondern auch zahlreiche Bischöfe beigesetzt sind.
Unter den Toten sind einige historisch wichtige Kirchenführer: etwa der 1039 gestorbene und als Seliger verehrte Reginbald II. von Dillingen, der von 1033 bis 1039 der 27. Bischof von Speyer war. Sein Grab war im Mittelalter eine Wallfahrtsstätte. Der 1224 verstorbene Konrad III. von Scharfenberg war nicht nur Bischof von Speyer, sondern auch Kanzler des römisch-deutschen Reiches und als solcher Berater von drei Kaisern.
Der 1061 geweihte Kaiserdom gehört zu den bedeutendsten Zeugnissen mittelalterlicher Architektur. Das größte erhaltene romanische Gotteshaus der Welt zählt zum Weltkulturerbe.