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Umfrage: Deutsche sorgen sich um gesellschaftliche Spannungen

Köln (KNA) – Die Hälfte der Deutschen sorgt sich laut einer aktuellen Umfrage um die Folgen gesellschaftlicher Spannungen. In keinem der 14 Vergleichsländer der repräsentativen Befragung wird das Risiko so stark wahrgenommen wie in der Bundesrepublik, wie die AXA-Versicherung am Dienstag in Köln mitteilte. Laut dem aktuellen AXA-Report für zukünftige Risiken (AXA Future Risks Report) sehen die Befragten in den gesellschaftlichen Spannungen die zweitgrößte Bedrohung, nach dem Klimawandel.

 

Neben Risiken wurde auch die Sicht auf die mehrfache Krisenlage in der Welt abgefragt. Danach nehmen 91 Prozent der Deutschen eine Zunahme an Krisen wahr. 92 Prozent sagten zudem, weltweite Krisen hätten immer stärkeren Einfluss auf das Leben in Deutschland.

 

Schon jetzt ein Problem

 

Laut Versicherung betrachten über die Hälfte der Deutschen Spannungen nicht erst in der Zukunft, sondern bereits jetzt als Gefahr. Rund drei Viertel sehen die Behörden nicht ausreichend vorbereitet, dem zu begegnen. Ein Fünftel befürchten ein Versagen der Institutionen und einen Rückgang der Demokratie. Zudem wächst das Gefühl der Angreifbarkeit, wie es hieß. 2023 gaben 61 Prozent an, sich im Alltag angreifbarer zu fühlen, in diesem Jahr 68 Prozent.

Bei der Frage nach Gründen für Spannungen zeigen sich besonders zwischen den Geschlechtern Unterschiede: Mehr Männer (35 Prozent) als Frauen (27 Prozent) sehen in größeren Migrationsbewegungen den Hauptgrund. Zunehmende Ungleichheiten und steigende Lebenshaltungskosten werden von mehr Frauen (34 Prozent) als Männern (26 Prozent) angegeben.

 

Wahrnehmung von Fake News

 

Erstmals betrachtet die Befragung auch Fake News: 87 Prozent der Deutschen erklärten, Fake News führten zu mehr Hass und Gewalt. 60 Prozent meinen, es sei wichtig dafür zu sorgen, dass Fake News nicht in Umlauf kommen - trotz Einschränkung der Redefreiheit. 40 Prozent sind der Meinung, Meinungsfreiheit sei wichtiger als Regulierung von Falschnachrichten.

 

Die Umfrage wurde den Angaben zufolge vom Meinungsforschungsinstitut Ipsos durchgeführt. In Deutschland seien zwischen Mai und Juni 1.000 Personen befragt worden. Die 14 Vergleichsländer lägen in Europa, Asien, Nord- und Südamerika.