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Katholisch bauen mit Modellcharakter: Pesch-Siedlung kommt voran

Ludwigshafen (KNA) – In Ludwigshafen planen katholische Einrichtungen ein innovatives neues Wohngebiet - und der zweite Investor für die künftige Heinrich-Pesch-Siedlung steht nun fest: Die Gateway Real Estate AG aus Berlin werde rund 220 Wohnungen auf fünf Baufeldern errichten, teilte die Heinrich-Pesch-Siedlung GmbH am Freitag in Ludwigshafen mit.

 

"Serielle Fertigung aus Holz"

 

Die Häuser würden in serieller Fertigung aus Holz hergestellt. Es sei zugleich das erste größere Bauvorhaben in Ludwigshafen, das in Systembauweise entsteht. "Die serielle Fertigung mit Holz ist nachhaltig und passt daher hervorragend zu unserem Siedlungskonzept, das einen Schwerpunkt auf Ökologie und Nachhaltigkeit setzt", sagte der Geschäftsführer der Siedlung GmbH, Thorsten Will.

 

Im Februar hatte die Siedlung GmbH bekanntgegeben, dass die Sahle Wohnen GmbH aus dem nordrhein-westfälischen Greven als erster Investor etwa 200 Wohnungen bauen werde. In der Siedlung gut zwei Kilometer vom Ludwigshafener Zentrum entfernt sollen insgesamt etwa 800 Wohnungen für rund 2.000 Menschen entstehen. Das Quartiersgelände ist 15 Hektar groß.

 

OB: Pesch-Siedlung setzt Maßstäbe

 

Hinter den Plänen stehen die Gesamtkirchengemeinde der Stadt Ludwigshafen und die Träger des Heinrich-Pesch-Hauses, der von Jesuiten geleiteten Akademie des Bistums Speyer. Allen gemeinsam gehört die Fläche, die als Gewerbegebiet ausgewiesen war.

 

Alle Grundstücke werden in Erbpacht vergeben. Es werde geförderten und nicht geförderten Wohnungsbau geben, so die Siedlung GmbH. Die entstehenden Wohnungen würden ausschließlich vermietet.

 

In der Pesch-Siedlung sollen "Arbeiten, Wohnen, Bildung und Soziales eng verzahnt" werden, inklusive eines Energiekonzepts mit Photovoltaik, Fernwärme und Elektromobilität. "Die Heinrich-Pesch-Siedlung setzt Maßstäbe für modernes, nachhaltiges Wohnen", sagte die Ludwigshafener Oberbürgermeisterin Jutta Steinruck (parteilos) am Freitag.

 

Erste Bewohner sollen 2027 einziehen

 

"Baubeginn wird voraussichtlich im dritten oder vierten Quartal 2025 sein – in Abhängigkeit von den Genehmigungen", sagte Anette Konrad, Pressesprecherin für das Pesch-Siedlungsprojekt, auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die ersten Bewohner würden voraussichtlich 2027 einziehen. Die Fertigstellung der gesamten Siedlung ist für 2029/2030 vorgesehen.

 

Theologe als Namensgeber

 

Namensgeber des neuen Stadtquartiers ist der Theologe und Sozialphilosoph Heinrich Pesch (1854-1926). Der Jesuit entwickelte die katholische Soziallehre mit, die sich mit den Grundsätzen menschlichen und gesellschaftlichen Zusammenlebens befasst. Das Heinrich-Pesch-Haus feierte 2024 sein 50-jähriges Bestehen.