Köln (KNA) – Der Erzbischof von Belgrad und Neu-Kardinal Ladislav Nemet legt keinen Wert auf seinen Kardinalstitel. "Die meisten Menschen, die ich in Serbien kenne, haben mich Herr Nemet genannt und können das auch weiterhin tun", sagte Nemet am Dienstag dem kirchlichen Portal "domradio.de". Wenn Sie ihn respektierten, brauche es keine Titel.
Mit seiner Ernennung zum Kardinal habe sich jedoch einiges für ihn verändert, berichtet der Kirchenmann. "In offiziellen Empfangsprotokollen wurde der Titel "Eminenz" seitens der Regierung schon eingeführt." Zudem habe er einen weiteren Sekretär bekommen, der sich sowohl in Rom als auch im Vatikan auskenne.
Neue Herausforderungen und Kleider
Zukünftig gelte es, Treffen und Aufgaben mit dem Kalender der Erzdiözese zusammenführen. Er hoffe, dass das alles gut klappen werde. "Wir haben ein bisschen mehr Zeit, jetzt kommen die Feiertage und wahrscheinlich wird der Vatikan auch nicht so streng arbeiten." Ab Mitte Januar wolle er alle Aufgaben koordiniert haben.
Problemlos habe die Beschaffung seines roten Kardinalsoutfits geklappt, berichtet Nemet. "Im Moment meiner Ernennung war ich glücklicherweise in Rom, da ich an der Synode teilnahm." Also habe er im Oktober "die Gewänder und alles andere, was mich sichtbar zum Kardinal macht" erledigen können. Zur Ernennung am vergangenen Wochenende sei daher alles vorbereitet gewesen, und habe in seinem Zimmer auf ihn gewartet, so der Neu-Kardinal.
Ladislav Nemet (68) ist seit 2022 Erzbischof von Belgrad. Für seine Ordensgemeinschaft, die Steyler Missionare, war Nemet zuvor auf den Philippinen, in Polen, Österreich, Kroatien und Ungarn unterwegs. 2008 wurde er Bischof von Zrenjanin. Darüber hinaus war er an der Ständigen Vertretung des Heiligen Stuhls bei der UNO in Wien tätig. Heute ist Nemet neben seinem Amt als Erzbischof auch Vorsitzender der über mehrere Balkanländer verteilten "Bischofskonferenz der Heiligen Kyrill und Method" und Vizepräsident des Rats der Europäischen Bischofskonferenzen.