Würzburg (KNA) – Laut dem Eichstätter Bischof Gregor Hanke hat die Kirche nicht die Aufgabe, den Gläubigen vorzuschreiben, welche Parteien sie wählen sollen. "Aber wir müssen uns einmischen in den Prozess der Meinungsbildung", sagte Hanke in einem am Donnerstag veröffentlichten Interview der katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost". Politik brauche Maßstäbe, damit der Staat für Frieden und Gerechtigkeit sorgen könne, so Hanke.
Auch die Erklärung "Völkischer Nationalismus und Christentum sind unvereinbar" der deutschen Bischöfe aus dem vergangenen Frühjahr sei kein Papier gegen eine bestimmte Partei - "sondern das Bemühen, Prinzipien zu benennen und solche Entwicklungen zu kritisieren, die ihnen widersprechen". Die deutsche Verfassung sei das Ergebnis eines langen Wegs, dessen Wurzeln in der griechischen Philosophie und in der christlichen Welt lägen. "Als Christen müssen wir vernehmbar bleiben, um dem Miteinander in unserer Gesellschaft zu dienen, die in diesen aus der Geschichte kommenden Werten gründet."