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Schießlers Pfarrei ruft zur Demo für Demokratie auf

München (KNA) – Unter dem Motto "Steh auf!" ruft die Pfarrei Sankt Maximilian am 16. Februar zu einer Demonstration für Demokratie, Vielfalt und Menschenwürde durchs Münchner Glockenbachviertel auf. Um 12 Uhr soll es mit einem Friedensgebet der Religionen in der Kirche losgehen. Organisator ist Stephan Maria Alof von der Kirchenverwaltung. Unterstützt wird das Anliegen von dem über die bayerische Landeshauptstadt hinaus bekannten Pfarrer der Gemeinde, Rainer Maria Schießler.

 

"Wir gehen auf die Straße, um gegen Faschismus, Rechtsradikalismus und eine menschenverachtende Ideologie einzutreten", sagte Schießler der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Die Gemeinden müssten klar machen: "Wir als Kirche haben Verantwortung. Wir machen keine Politik, aber wir haben uns in die Politik einzumischen."

 

Wenn die Parteien der Mitte das Problem der Migration sauber und anständig lösten und die notwendige Mitmenschlichkeit nicht preisgäben, dann sei man die AfD wie einst die Republikaner wieder los. Die AfD habe nichts als dieses Thema zu bieten; sie liefere keine zukunftsfähigen Konzepte für Wirtschaft, Militär oder Europapolitik.

 

Kein christliches Gedankengut bei AfD

 

Bisweilen höre er von dem einen oder anderen Katholiken, "ein bisserl blau wäre schon okay", so Schießler. Doch solchen Aussagen widerspreche er vehement: "Es gibt kein bisschen blau oder rechtsextrem, genauso wie es kein bisschen schwanger gibt." Nie würde er zwar einen Menschen ablehnen, der AfD wähle. Aber er würde denjenigen schon fragen, ob dieser sich eigentlich bewusst sei, in welchem Mäntelchen er unterwegs sei.

 

Wenn sich eine Partei dafür ausspreche, dass Fremde weg müssten, Schutzsuchende kein Recht hätten im Land zu sein, die Europäische Union abschaffen wollten und Klimaschutz ablehnten - "dann ist das kein christliches Gedankengut". Die Vertreter der AfD stilisierten sich zudem stets als Opfer, kritisierte der Pfarrer. Sie nähmen keine Sachargumente an. Zum Dialog gehöre aber auch das Zuhören und nicht nur das Reden und der Versuch, das Gegenüber klein zu machen.