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Erzbistum Köln will die Bonner Top-Immobilie Albertinum vermieten

Köln (KNA) – Das Erzbistum Köln will das traditionsreiche Bonner Collegium Albertinum - eine Top-Immobilie nahe der Universität - vermieten. Der neugotische Dreiflügelbau diente bis 2024 als Wohn- und Ausbildungsstätte der Priesterkandidaten. Ziel sei, das Gebäude am Rhein über einen möglichen Investor einer Mietnutzung zuzuführen, teilte das Erzbistum der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit. In dem denkmalgeschützten Komplex stehe eine weitreichende Renovierung an. Für die umfangreiche Planung seien eine Grundlagenermittlung und eine Bestandsuntersuchung vorgesehen. Für diesen Zweck habe das Erzbistum rund vier Millionen Euro im Wirtschaftsplan für 2025 eingestellt.

 

Das Albertinum geht auf die Initiative des Kölner Kardinals Philippus Krementz (Amtszeit 1885-1899) zurück, der nach den schwierigen Jahren des Preußischen Kulturkampfs alle Priesterkandidaten seines Bistums an einem Ort konzentrieren wollte. 1890 wurde der Grundstein gelegt. Der Entwurf lehnte sich an die Architektur der Marienburg an, der mittelalterlichen Festung des Deutschen Ordens bei Danzig an der Ostsee. Am 28. April 1892 erfolgte die Einweihung.

 

Lazarett im Ersten und Zweiten Weltkrieg

 

Im Ersten und Zweiten Weltkrieg diente das Haus als Lazarett. Durch Brandbomben wurde es 1944 stark beschädigt. Nach dem Einmarsch der US-Amerikaner im Frühjahr 1945 verhinderte der damalige Kardinal Josef Frings eine Beschlagnahmung des Hauses für militärische Zwecke. Bis 1951 wurde es instandgesetzt.

 

Nach dem Rückgang der Zahl der Priesterkandidaten fanden seit den 1990er Jahren in dem Bau auch verschiedene Einrichtungen Platz, darunter die Kommission für Zeitgeschichte, die Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft und das philosophisch-theologische Albertus-Magnus-Institut. Die Institutionen haben inzwischen eine andere Bleibe gefunden. Die Priesterausbildung wurde nach Köln verlegt.

 

Vor zwei Jahren hatte das Erzbistum auf Anfrage zur Zukunft des Gebäudes erklärt: "Einen Verkauf schließen wir zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus, da es sich beim Albertinum um eine besondere Liegenschaft des Erzbistums Köln handelt."