Würzburg (KNA) – Nach Ansicht des Passauer Bischofs Stefan Oster ist es im Umgang mit Genderfragen wichtig zu verstehen, was dahinter liegt. "Welche Not, welche Fragen, aber auch welche Ideologie", sagte Oster der in Würzburg erscheinenden katholischen Wochenzeitung "Die Tagespost" (Donnerstag). Denn in diesen Fragen lasse sich viel über den einzelnen Menschen und dessen Fragen, Umgang und auch "Wunden", auch in Bezug auf die Themen Sexualität und Geschlecht, erkennen.
Das sei ein Schritt auf dem Weg, den Menschen an sich besser zu verstehen, sagte Oster: "Auch große philosophische Entwürfe oder Richtungen haben, auch dann, wenn sie aus christlicher Sicht gewissermaßen 'häretisch' waren, dennoch immer dazu beigetragen, den Menschen besser verstehen zu lernen - und sei es in der adäquaten Auseinandersetzung damit."
Er sei überzeugt, dass das Christentum Antworten bereithalte, betonte Oster: "Beispielsweise glauben wir, dass das, was wir Personsein nennen im Sinne des 'Werde, der du bist' oder auch im Sinn des Erlösungsverständnisses, von gängigen humanwissenschaftlichen Theorien oder auch von Gendertheorien gar nicht erfasst werden."