
Vierzehnheiligen (ku) – In einem Jahr voller kirchlicher Jubiläen bieten die Bildungs- und Tagungshäuser Vierzehnheiligen ein umfangreiches, gehaltvolles und spannendes Programm. „Für alle Bedürfnisse ist etwas dabei“ konstatierte Domkapitular Professor Elmar Koziel, der Rektor der Bildungshäuser, bei der Vorstellung des Programms im Haus Frankenthal.
Für Professor Koziel ist das Jahr 225 ein vierfaches Jubiläumsjahr: Papst Franziskus hat ein Heiliges Jahr ausgerufen und die Christenheit feiert 1700 Jahre Konzil von Nizäa, das die bis heute zentralen Glaubensaussagen über Jesus Christus getroffen hat. Vor zehn Jahren hat der Papst seine Enzyklika „Laudato si“ veröffentlicht, mit der er nachhaltig für die Bewahrung der Schöpfung eintrat und der Kirche und den Menschen dieses Ziel mit auf den Weg gab. Und schließlich feiert der Franziskanerorden 800 Jahre „Sonnengesang“, also die Dichtung über das Leben, die der heilige Franz vermutlich um die Wende 1224/25 verfasst hat. „Wir werden die Jubiläen auf unterschiedliche Weise in unserem Programm aufgreifen“, so der Domkapitular. Und das alles unter den Stichworten „Persönlichkeit“, „Spiritualität“, „Schöpfung“ und „Weisheit“.
Den Auftakt in das neue Halbjahresprogramm bildet am Samstag, 1. März das Tagesseminar „Clown sein – neugierig, naiv, hoffnungsvoll“ unter der Leitung der Künstlerin Susanne Carl. In diesem intensiven Workshop sind die Teilnehmenden dazu eingeladen, dir rote Nase auszusetzen, wesentliche Einblicke in diese Spielform zu erkunden und der Welt in der Haltung eines Clowns gegenüberzutreten.
Der Quellentag „Innehalten und Kraft schöpfen“ am Samstag, 8. März, will pflegenden Angehörigen und betreuenden Helfern Raum und Zeit bieten, sich mit anderen Kursteilnehmern über die erlebten Erfahrungen in diesem Bereich auszutauschen.
Um das Pilgern im dritten Lebensalter geht es bei dem Tagesseminar „Schritt für Schritt dem Ziel entgegen“ am Samstag, 8. März. Die Kursleiter Ingrid und Gotthard Haushofer, die selbst zu Fuß nach Rom gepilgert sind, wollen Mut machen, auch im reiferen Alter zu pilgern und daraus spirituelle Impulse und Lebensmut zu gewinnen.
Die Passion Jesu Christi steht im Mittelpunkt eines Ikonenmalkurses für Fortgeschrittene, der vom 14. bis 23. März stattfindet. An den Kurstagen soll der Weg vom Letzten Abendmahl bis Golgatha auf Ikonen geschrieben werden.
„Frieden schließen ist schwer. Lässt sich aus den vergangenen Kriegen lernen“ ist das Thema eines Tagesseminars mit Andreas Kirchhof am Samstag, 15. März. An diesem Tag soll versucht werden, mit einem Blick in die Geschichte mögliche Wege zum Frieden zu finden.
Ein kleines Kaffeeseminar inklusive Röstung und Verkostung mit dem Titel „Von der Bohne bis zur Röstung“ gibt es am Sonntag, 16. März. Kursleiter Andreas Schneider, Projektreferent Fairer Handel im Erzbistum Bamberg und Fachbetreuer für das Kaffee-Sortiment im Welthaus Fürth, gib einen grundlegenden Überblick über die Kaffee-Thematik. Schneider ist zudem Referent bei einem Tagesseminar am 17. Mai, in dem er eine Einführung in den Fairen Handel geben wird.
„Entspannt statt ausgebrannt“ lautet der Titel eines Frauenbildungswochenendes vom 28. bis 30. März, das die Katholische Landvolkbewegung in den Bildungs- und Tagungshäusern veranstaltet. Die Teilnehmerinnen lernen, wie sie entspannt und voller Energie ihr Leben gestalten können. In dem Seminar sollen sie Energie tanken und zugleich Achtsamkeit, Entspannung, Selbstliebe, Resilienz und Stressmanagement üben.
Überlegungen zu einem in die Kritik geratenen Kunstwerk, Ecclesia und Synagoga, gibt es bei einem Tagesseminar am Samstag, 29. März. Der Kurs unter der Leitung von Dr. Dr. Matthias Scherbaum will ausgehend von dem Bamberger Pärchen dessen vielschichtige Hintergründe eruieren, die theologiesche, kunsthistorische und nicht zuletzt gesamtkulturelle Dimension auch im Vergleich mit anderen Beispielen dieses Genres als Beispiele goischer Skulpturkunst betrachten.
Die Geschichte der Hungertücher, deren Tradition ab 1976 durch Misereor eine Neubelebung erfuhr, steht im Mittelpunkt eines Tagesseminars „Auf Tuchfühlung“ am Samstag, 5. April. Unter der Leitung des Kunsthistorikers Stephan Renczes sowie der Bildungsreferenten Roberto Turyamureeba und Nicole Garos sollen die Hungertücher der letzten Jahrzehnte sollen genauer betrachtet und dabei die Symbolik und thematischen Veränderungen analysiert werden. Mit diesem fundierten Hintergrund wird schließlich der Blick auf das aktuelle Hungertuch der Künstlerin Konstanze Trommer gerichtet.
Ein Weg, der Viele und Vieles in Bewegung bringt, das ist der Fränkische Marienweg. In einem Vortrag am Montag, 7. April, wird der Initiator des Weges, Monsignore Josef Treutlein, auf die Entstehungsgeschichte des Weges eingehen und darüber hinaus von Erlebnissen berichten, die er bei Wanderungen der einzelnen Wegstrecken gesammelt hat.
Franz von Assisi und Albert Schweitzer, der dieses Jahr seinen 150. Geburtstag feiert, trennen über 700 Jahre – und doch gibt es in ihrer Haltung dem Leben gegenüber deutliche Parallelen. Darauf geht das Tagesseminar „Die Ehrfurcht vor dem Leben“ am Samstag, 26. April, unter der Leitung von Pater Maximilian Wagner und Nicole Garos ein.
Unter dem Titel „Kommt zusammen!“ findet ab dem 15. Mai im Diözesanhaus Vierzehnheiligen eine besondere Fotoausstellung statt. Seit vielen Jahren begibt sich der Künstler Jochen Gewecke auf Entdeckungsreise durch für ihn fremde Welten und fotografiert Gotteshäuser _ Kirchen, Moscheen und Synagogen – sowie die Menschen, die sich darin zum Gebet versammeln.
Im neuen Programm der Bildungs- und Tagungshäuser sind auch wieder Kurse und Seminare enthalten, die seit Jahren großen Anklang finden, beispielsweise das Waldbaden, die Vierzehnheiligener „Berg.Zeit“ oder auch verschiedene Zeichenkurse.