Bonn/Köln (KNA) – Der rheinische Büttenredner Marc Metzger hat sich dafür ausgesprochen, einen kirchenkritischen Wagen im diesjährigen Kölner Rosenmontagszug zu ändern. Der Komiker, der als Clownsfigur "Dä Blötschkopp" im Karneval auftritt, sagte der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) am Dienstag: "Der Missbrauchswagen im Rosenmontagszug ist gerechtfertigt. Aber der Schriftzug mit Jesus ist falsch gewählt. Ich würde den Slogan ändern."
Für ihn persönlich sei die Aussage auf dem Persiflagewagen "Jesus liebt dich" unheimlich positiv besetzt, so der bekennende Katholik. Das in Verbindung mit Missbrauch zu bringen, finde er nicht gut. Wenn er sich etwas wünschen dürfte, dann wäre es eine Änderung des Schriftzuges. Aber auch hier gelte, was er sich für sein eigenes karnevalistisches Bühnenprogramm zum Maßstab genommen habe: "Wenn die Macher dahinterstehen können, dann sollen sie es machen."
Erzbistum: Jesus wird instrumentalisiert
Seit einigen Tagen sorgt ein Motivwagen für den Kölner Rosenmontagszug für Kontroversen. Er zeigt einen jungen Messdiener, der vor einem Beichtstuhl steht. Aus diesem reckt sich ein Arm, der ihn mit einem lockenden Finger und den Worten "Jesus liebt dich" hineinbittet.
Am Wochenende hatte der Amtsleiter des Erzbistums Köln den Wagen als Grenzüberschreitung kritisiert. Missbrauch müsse verurteilt werden, schrieb er in einem offenen Brief an den Präsidenten des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn. Das Motiv des Wagens prangere aber nicht einzelne Menschen, Täter oder die Kirche an, sondern erwecke den Eindruck, dass Jesus selbst im Beichtstuhl sitze. Ähnlich äußerte sich der Kölner Stadtdechant Robert Kleine. Auch CDU-Politiker um den ehemaligen Kölner Oberbürgermeister Fritz Schramma protestierten dagegen.
Dechant will Wagen trotzdem segnen
Das Festkomitee Kölner Karneval sagte der KNA am Wochenende, dass der Wagen Bestandteil des Zuges am Rosenmontag (3. März) bleibe. Trotz der Kritik segnete der Kölner Stadtdechant Robert Kleine am Dienstagnachmittag die Wagen des Kölner Rosenmontagszugs. Der Segen gelte den Menschen, die am Rosenmontagszug teilnehmen, sagte er dem dem Internetportal domradio.de. "Ich heiße auf keinen Fall jeden Wagen gut und jedes Motiv."