Washington (KNA) – Der slowenische Mosaikkünstler und ehemalige Jesuitenpater Marko Rupnik schweigt weiterhin zu den seit Jahren gegen ihn erhobenen Missbrauchsvorwürfen. Der heute in Slowenien lebende katholische Priester wurde von mehreren Ordensfrauen beschuldigt, sie sexuell missbraucht zu haben. Nun ist laut dem Internetportal Crux (Dienstag) in Sozialen Medien ein Video verbreitet worden, in dem eine italienische Journalistin den unter Missbrauchsverdacht stehenden Ex-Jesuiten am römischen Flughafen Fiumicino mit den Vorwürfen konfrontiert.
Wie darauf zu sehen ist, lehnte Rupnik eine Stellungnahme jedoch ab. Sein Reisebegleiter und Assistent hingegen verdeckte die Kamera und stellte sich zwischen die beiden. Dem Bericht zufolge wurde das Video veröffentlicht, nachdem sich eine weitere mutmaßliche Missbrauchsbetroffene an die Öffentlichkeit gewandt hatte.
Vatikan untersucht den Fall
Der Fall Rupnik ist weiterhin brisant, da seit Oktober 2024 in der vatikanischen Glaubensbehörde auf Anordnung von Papst Franziskus ein Verfahren gegen den ehemaligen Jesuitenpater läuft. Rupnik war Mitte 2023 aus dem Jesuitenorden ausgeschlossen worden, nachdem er mehrere Auflagen ignoriert hatte. Kurz darauf wurde er in die slowenische Diözese Koper aufgenommen.
Über den Stand des Verfahrens ist bisher nichts bekannt. Rupnik zählt zu den bedeutendsten Mosaikkünstlern der Gegenwart. Eines seiner bekanntesten Werke ist die 1999 fertiggestellte Kapelle "Redemptoris" Mater im Papstpalast im Vatikan. Darüber hinaus gestaltete der Slowene Kirchen in Lourdes, Fatima, Krakau und Aparecida (Brasilien).