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Unterländer: "Risse zwischen Kirchen und C-Parteien flicken"

München (KNA) – Der scheidende Vorsitzende des Landeskomitees der Katholiken in Bayern, Joachim Unterländer, sieht Handlungsbedarf im Verhältnis zwischen Kirche und C-Parteien. "Da müssen unbedingt entstandene Risse geflickt werden", sagte der langjährige frühere CSU-Landtagsabgeordnete am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in München. Dabei seien beide Seiten gefragt. Beim Zentralkomitee der deutschen Katholiken (ZdK) bestehe ein "Nachholbedarf an Austausch und Dialog". Genauso müsse in der Union "eine größere Nähe zu kirchlichen Strukturen und kirchlichem Engagement wiederhergestellt werden".

 

Unterländer hatte sich zuletzt von der scharfen Kritik aus dem ZdK an der Migrationspolitik der Union unter Friedrich Merz im Bundestag öffentlich distanziert und sie in Form und Inhalt zurückgewiesen. Der 67-jährige Münchner zieht sich nach acht Jahren von der Spitze der höchsten gewählten Repräsentanz der 5,5 Millionen Katholiken in Bayern auf eigenen Wunsch zurück.

 

Landeskomitee wählt neue Leitung

 

Am 5. April wird die Vollversammlung des Landeskomitees in Passau über seine Nachfolge entscheiden. Einziger Kandidat ist der Nürnberger Volkswirt Christian Gärtner (58). Weitere Bewerbungen sind satzungsgemäß nicht mehr möglich. Die Liste wurde am Dienstag geschlossen.

 

Gärtner ist seit 2006 Vorsitzender des Diözesanrats der Katholiken im Bistum Eichstätt und gilt als gut vernetzt. Er gehört dem ZdK an und sitzt als einziger Ehrenamtlicher in der Kommission, die in Bayern über die Finanzierung gemeinschaftlicher Aufgaben durch die sieben Bistümer entscheidet. Dabei geht es um eine Summe von rund 42 Millionen Euro, aus der 60 kleinere und größere Empfänger bedient werden. Dazu zählen auch viele katholische Verbände.

 

Weitere Posten werden frei

 

Im Landeskomitee gehört er schon länger dem Präsidium an, das ebenfalls neu gewählt wird. Mit Unterländer scheiden dessen Stellvertreterinnen Monika Maier-Pojda (70) und Elfriede Schießleder (67) aus. Um die insgesamt drei freiwerdenden Posten bewerben sich der Passauer Diözesanratsvorsitzende Markus Biber und sein Würzburger Kollege Michael Wolf, außerdem Katharina Vogt aus dem Münchner Diözesanrat und Silvia Wallner-Moosreiner, Landesgeschäftsführerin des Sozialdienstes katholischer Frauen.

 

In einem Bilanzinterview verteidigte Unterländer den Ausschluss von AfD-Funktionären von einer Mitarbeit im Landeskomitee. Es könne als gesichert angesehen werden, "dass diese Partei überwiegend verfassungsfeindlich ist", erläuterte er.