Berlin (KNA) – Pläne von Schwarz-Rot, die Mütterrente auszuweiten, sind nach Worten der Präsidentin des Sozialverbands VdK, Verena Bentele, ein wirksames Mittel gegen Altersarmut. "Mehr als jede fünfte Frau über 65 Jahren ist armutsgefährdet", erklärte Bentele am Freitag in Berlin. "Wir sprechen hier über die Generation unserer Mütter und Großmütter, die in den 70er und 80er Jahren unter ganz anderen Bedingungen Kinder erzogen haben. Sie hatten viel schlechtere Kinderbetreuungsmöglichkeiten."
Deshalb hätten sie oft keine höhere Schule besuchen oder studieren und nicht Vollzeit arbeiten können. Außerdem hätten sie auf eine Berufstätigkeit oder Karriere verzichten müssen. "Sie kümmerten sich häufig um Kinder, Küche und Haushalt. Scheidung, Verwitwung oder chronische Krankheiten führten sie dann oft direkt in Altersarmut." Bentele betonte: "Diese Generation verdient unseren Respekt und jeden rentenrechtlichen Ausgleich für ihre Lebensleistungen."
Vermögen und hohe Erbschaften "gerechter" besteuern
Die Union will erreichen, dass Müttern auch für vor 1992 geborene Kinder drei Erziehungsjahre bei der Rente angerechnet werden. Derzeit werden für Kinder, die 1992 oder später geboren sind, bis zu drei Jahre Erziehungszeit angerechnet. Die Gleichbehandlung aller Mütter würde nach Berechnungen der Rentenversicherung bis zu fünf Milliarden Euro im Jahr kosten.
Der VdK habe berechnet, dass zusätzliche Einnahmen von rund 100 Milliarden Euro möglich seien, wenn Vermögen und hohe Erbschaften "gerechter" besteuert würden. "Daraus könnten die Mütterrente und alle weiteren gesamtgesellschaftlichen Leistungen bei Rente, Pflege und Gesundheit locker finanziert werden", so Bentele.