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Eine Torte und viele Glückwünsche

Sicher hätte sich Papst Franziskus auch diesmal über eine herzliche Umarmung gefreut, doch bei diesem Jubiläum ging das nicht. Foto: KNA
Sicher hätte sich Papst Franziskus auch diesmal über eine herzliche Umarmung gefreut, doch bei diesem Jubiläum ging das nicht. Foto: KNA

Rom (KNA) – Papst Franziskus hat mit dem medizinischen Personal der römischen Gemelli-Klinik den zwölften Jahrestag seiner Wahl gefeiert. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, gab es zu diesem Anlass eine Torte mit Kerzen. 

 

Unterdessen dämpften Vatikanquellen Hoffnungen auf eine baldige Genesung des Papstes. Seine Gesamtsituation sei trotz kleiner Besserungen unverändert, so der Tenor. Zwar sei die akute Lebensgefahr vorüber, aber es sei noch immer zu früh, von einer „neuen Phase“ zu sprechen. 

 

Der 88-Jährige wird seit dem 14. Februar wegen einer komplizierten Atemwegserkrankung behandelt. Er schwebte zwischenzeitlich mehrere Male wegen schwerer Atmungskrisen in Lebensgefahr. Die bislang letzte Krise ereignete sich am 3. März. 

 

Im Laufe des 13. März erreichten Glückwünsche von nah und fern den kranken Papst. Zum zwölften Jahrestag seiner Wahl hat Papst Franziskus auch Hunderte Briefe von Kindern und Jugendlichen aus aller Welt bekommen. Die Glückwünsche aus Schulen und religiösen Institutionen seien ihm ans Krankenbett gebracht worden, wie der Vatikanerklärte. 

 

Hunderte Briefe und Botschaften wurden zu ihm in die Klinik gebracht. Unter anderen gratulierte US-Außenminister Marco Rubio, ein bekennender Katholik. „Die Vereinigten Staaten schätzen ihre langjährige Beziehung zum Heiligen Stuhl, die auf unserem gemeinsamen Engagement beruht, den Frieden weltweit zu fördern, den interreligiösen Dialog zu unterstützen und die Religionsfreiheit zu schützen“, so der Minister. Weiter schrieb er: „Papst Franziskus ist im Herzen und in den Gebeten meiner Familie und der mehr als 50 Millionen Katholiken in den Vereinigten Staaten. Wir hoffen auf seine weitere und schnelle Genesung.“

 

Die meisten Glückwunschbotschaften und Genesungswünsche kamen aus Italien. Die Bischöfe des Landes erklärten, selbst vom Krankenbett aus verbreite Franziskus sein „leuchtendes Lehramt der Einheit und der Nächstenliebe“. Glückwünsche kamen auch vom Präsidenten des Italienischen Senats, Ignazio La Russa. „In einer Zeit, die von Unsicherheit und Konflikten geprägt ist, ist sein Lehramt ein Bezugspunkt für Millionen von Menschen“, so der Politiker der Regierungspartei Fratelli d‘Italia. 

 

Die katholische Gemeinschaft Sant’Egidio meldete sich ebenfalls zu Wort und dankte dem Papst dafür, „dass er immer auf der Seite der Armen und Migranten stand“. 

 

Weitere Glückwünsche erreichten Franziskus von der Polnischen Bischofskonferenz sowie vom Jerusalemer Patriarchen Kardinal Pierbattista Pizzaballa. Auch aus seiner Heimat Argentinien und anderen lateinamerikanischen Ländern gratulierten zahlreiche Geistliche und kirchliche Organisationen zum Jahrestag. Die Deutsche Bischofskonferenz gratulierte ebenfalls. „Wir sind ihm verbunden und hoffen auf eine baldige Genesung“, sagte der Vorsitzende, Bischof Georg Bätzing.

 

Die vatikanischen Medien veröffentlichten zum Jubiläumstag Leitartikel und Kommentare, die im Rückblick auf das zwölfte Amtsjahr von Papst Franziskus einige herausragende Ereignisse betonen. In diesem Zusammenhang wird seine längste Auslandsreise hervorgehoben, die ihn im September unter anderem nach Indonesien und Papua-Neuguinea führte. Ferner erinnern die Vatikan-Kommentatoren an den Abschluss der Weltsynode, die im Oktober mit teils weitreichenden Reformbeschlüssen zu Ende ging, sowie an die Eröffnung des Heiligen Jahres an Weihnachten 2024.

 

Jorge Mario Bergoglio wurde am 13. März 2013 zum Nachfolger des zurückgetretenen deutschen Papstes Benedikt XVI. gewählt. Schon mit seinem Amtsantritt brach der 266. Papst der Kirchengeschichte Rekorde: Er war der erste Lateinamerikaner und der erste Jesuit auf dem Stuhl Petri, zudem wählte der langjährige Erzbischof von Buenos Aires als erster Papst den Namen Franziskus, nach dem Heiligen Franz von Assisi.

 

Wie groß die weltweite Sympathie für den als humorvoll und menschennah geltenden Papst ist, zeigte sich zuletzt in den zahlreichen Gebeten und Genesungswünschen, die auch von Nichtglaubenden kommen. In seiner bisherigen Amtszeit setzte sich Franziskus unter anderem für den Umweltschutz, für Migranten, kranke, alte und sozial benachteiligte Menschen sowie für den Dialog mit Andersgläubigen ein.

 

In den bisher zwölf Jahren seines Pontifikats unternahm er 48 Auslandsreisen, die längste im September 2024 für knapp zwei Wochen in den Asien-Pazifikraum; sein vorläufig letzter Auslandsbesuch galt im Dezember der französischen Insel Korsika. Für das aktuelle Jahr ist eine Türkeireise geplant zum 1700-Jahr-Jubiläum des Konzils von Nizäa, bei dem das ökumenische Glaubensbekenntnis formuliert wurde. Ebenso hält der Jesuit an seinen Reformplänen für die Kirche fest, für die er eine weltweite Synode in mehreren Etappen angestoßen hat. 

 

Seit Oktober ist Franziskus der zweitälteste regierende Papst aller Zeiten. Älter wurde nur Leo XIII., der 1903 mit 93 Jahren im Amt starb.